Das Studium bietet für uns alle eine breite Wissensbasis, die uns auf das folgende Berufsleben vorbereiten soll. Wir sind der Meinung, dass Vorlesungen allein nicht genug sind, um wichtige Kompetenzen zu entwickeln. Aus diesem Grund fördern wir bei VIA stetig den Auf- und Ausbau von Kompetenzen bei all unseren Mitgliedern. Ein wesentlicher Bestandteil ist unsere interne Ausbildung zum Unternehmensberater, unsere Anwartschaft. In der Anwartschaft bietet VIA für alle Anwärter verschiedene Aufgaben an, die der Integration in den Verein und der persönlichen Weiterentwicklung dienen. Nach fünf Monaten und vielen neuen Erfahrungen habt ihr somit eine Ausbildung zum Unternehmensberater durchlaufen! Im Folgenden möchte ich euch einen genaueren Einblick in diese Aufgaben geben.
Einer der wichtigsten Bestandteile ist das Anwärterprojekt (AWP). Wie der Name schon sagt, ist VIA eine studentische Unternehmensberatung. Was bietet sich also am besten an, um die Anwärter auf das externe Projektgeschäft vorzubereiten? – Ein Projekt zu simulieren und intern durchzuführen. Der Ablauf eines solchen Anwärterprojekts ähnelt dem eines externen Projekts und dient der Weiterentwicklung des Vereins. Die Projektmitglieder bekommen eine Aufgabenstellung und einige weitere Informationen, mit denen sie die darauffolgenden fünf Monate arbeiten sollen. Bei meinem Anwärterprojekt konnte ich viel übers Eventmanagement und die Start-up-Branche lernen und habe mit meinem Team viel Spaß an der Projektarbeit gehabt.
Um ihnen einen besseren Überblick über den Verein zu verschaffen und wichtige Fähigkeiten zu vermitteln, bieten wir außerdem Schulungen für alle Anwärter an. Die Schulungen werden dabei von anderen Vereinsmitgliedern gehalten, die ihr Wissen somit an die Anwärter weitergeben können. So gibt es zum Beispiel die Rhetorik-Schulung, bei der das Präsentieren geübt und verbessert wird oder die Projektmanagement-Schulung, die den Anwärtern den Projekteinstieg erleichtert.
Trotz jeglicher persönlicher Fähigkeiten hat man in der heutigen Zeit ohne Kontakte kaum noch eine Chance erfolgreich zu sein. Daher ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei VIA und auch im Berufsleben im Vordergrund steht, das Netzwerk. Um dieses Netzwerk aufzubauen und zu pflegen, sollte jeder Anwärter bei einem Erstkontakt beim Kunden dabei sein oder ein Netzwerktreffen mit einem Vereinsmitglied zusammen besuchen. Bei einem Erstkontakt handelt es sich um ein Treffen des Vorstands für Unternehmenskontakte mit dem Ansprechpartner eines Unternehmens, bei dem der Verein und seine Arbeit vorgestellt wird. Ich habe in meiner Anwartschaft ein Netzwerktreffen in Essen besucht. Es handelte sich um eine FuckUp Night, bei der vier erfolgreiche Unternehmer von ihrem persönlichen oder unternehmerischen Scheitern in der Vergangenheit erzählen. Nach den Vorträgen konnte ich mich mit den Referenten über ihre Lebenserfahrungen unterhalten und mit anderen Besuchern ins Gespräch kommen. Diesen Abend werde ich noch lange in Erinnerung behalten.
Schon während der Anwartschaft kann man sich ins aktive Vereinsleben einbringen. Mit der Übernahme von Arbeitspaketen könnt ihr verschiedene Bereiche des Vereins kennenlernen und euer Engagement zeigen. Dabei erledigt der Anwärter eine interne Aufgabe, die der Weiterbildung des Vereins dient. Meine Aufgabe ist es beispielsweise diese Blogeinträge zu verfassen, um mehr Transparenz zu schaffen und die interne Arbeit nach außen zu tragen. Andere Anwärter in meinem Semester haben die Betreuung unserer Social Media Kanäle übernommen, andere engagieren sich im Recruiting, fassen unsere Prozesse auf oder arbeiten an einem Portfolio für das Projektgeschäft. Ganz egal wo deine Interessen liegen, jeder kann diese mit spannenden und vor allen Dingen lehrreichen Aufgaben abdecken.
Damit die Mitglieder und Anwärter regelmäßig über das interne Geschehen informiert werden und daran teilhaben können, führen wir einmal pro Woche eine Vereinssitzung durch. Um den Verein und seine Strukturen kennenzulernen, sollte jeder Anwärter auf 80% dieser Sitzungen in seiner Anwartschaft anwesend sein. Eine davon muss zudem protokolliert werden, damit auch Mitglieder, die verhindert sind, sich über die Geschehnisse im Verein informieren können. Nach der Vereinssitzung fahren wir gemeinsam zu einem Lokal in der Dortmunder Innenstadt und unterhalten uns über alle möglichen Themen. Dies ist vor allem für Anwärter eine gute Möglichkeit, um sich in den Verein zu integrieren und die Mitglieder kennenlernen. Ich habe beim Stammtisch erfahren dürfen, dass es viele Vereinsmitglieder gibt, die meine Interessen teilen. Außerdem habe ich dort von einer lustigen Kurzpräsentation erfahren und mich dadurch inspirieren lassen. Diese Kurzpräsentation bildet einen weiteren interessanten Bestandteil der Anwartschaft. Jeder Anwärter muss auf einer Vereinssitzung eine Kurzpräsentation von fünf Minuten halten, bei der er sich selbst und ein Thema seiner Wahl vorstellt, damit die Vereinsmitglieder ihn/sie besser kennenlernen. Hierbei sind keine Grenzen gesetzt: PowerPoint, Flipchart, Prezi – alles kann, nichts muss! Die Anwärter suchen sich aus, was sie machen und auf welche Art und Weise sie ihre Person vorstellen.
Da das Anwärterprojekt der wichtigste Bestandteil der Anwartschaft ist, werde ich diesen im nächsten Blogeintrag genauer beleuchten. Ihr werdet dort erfahren, was wir genau in meinem Projekt gemacht haben und welche Erfahrungen ich und meine Teamkollegen noch sammeln konnten. Außerdem werde ich den Projektverlauf näher beschreiben, um euch eine genauere Vorstellung davon zu ermöglichen, wie wir unsere Anwärter intern ausbilden.